Seit fast einem Jahr kämpft mein Kind darum, ein spezifisches Spielzeug geschenkt zu kriegen. Eines, das ich als Mutter leider nicht mit meinen Vorstellungen eines «guten Geschenks» oder «guten Spielzeugs» vereinbaren konnte. 

Zu unnütz. Zu plastik. Thematisch ziemlich an dem vorbei, was ich für Kinder als geeignet erachte. Mein Kind wünscht sich nichts sehnlicher, als eine Gruselvilla einer einschlägig bekannten Marke.

Gruselvilla!

Entsprechend war es nicht unter den Geburtstagsgeschenken zu finden. Dafür taucht es jetzt, kurz vor Weihnachten, wieder auf der Geschenkeliste auf.

Und mit ihm die Frage: WAS schenken wir unseren Kindern zu Weihnachten?

Im Innern immer das Kind vor Augen, das das Geschenk auspackt. Strahlende Augen. Diese pure kindliche Freude.

Und die Frage aller Fragen: Welches von all jenen vielen Dingen auf dem Wunschzettel (der ja eigentlich so gut wie den ganzen Spielzeugkatalog eines Warenhauses enthält) würde Freudensprünge auslösen? Ohne drei, vier Wochen später komplett ignoriert irgendwo im Kinderzimmer heimlich, still und leise zu vergammeln?

Eine violette Plastikvilla, so befürchte ich nach wie vor, hat Gammelpotenzial.

Auf MEINER Wunschliste für mein Kind stehen Dinge aus Holz. Dinge, die in der Gruppe bespielt werden können. Dinge, die Fähigkeiten fördern, die die Kreativität fördern. Die langlebig sind und vor allem lange genutzt werden.

Zudem mag ich schampar gerne Dinge, die gut aussehen. Die ein Kinderzimmer optisch aufwerten.

Mein Kind denkt anders.

So habe ich in den letzten sieben Jahren Muttersein etwas gelernt: Dass die Dinge, die mich glücklich machen, manchmal eben nicht die sind, die mein Kind glücklich machen. Dass Dinge, denen ich einen pädagogischen Wert zugeschrieben habe, vom Kind gänzlich ignoriert wurden. Weil das Interesse für exakt diesen pädagogischen Wert beim schlicht nicht vorhanden war. Und ich habe gelernt, dass häufig Dinge vergammeln, die ich unbedingt wollte für das Kind.

Mehr als das aber, habe ich eine neue Haltung für mich gefunden. Nämlich diese, dass man Fehlkäufe machen darf. Man darf sich täuschen. In Spielsachen und im Kind.

Und manchmal muss man kindlichen Wünschen auch eine Chance geben.

Ob die Gruselvilla tatsächlich unter dem Weihnachtsbaum zu finden sein wird? Leider ja. Das Kind freut sich wahnsinnig darauf. Und was auch in unseren Kinderzimmer zu finden sein wird? Dieser Flipperkasten, der entgegen meinen leisen Befürchtungen nicht nur häb-chläb funktioniert. Sondern grossartigen Spielspass garantiert. Ein Geschenk, das - so glaube ich - uns alle begeistern wird.